Zwei Seelöwen im Wasser

Historie

Die Zoo-Gesellschaft – Geburtshelfer starten ihre Mission  

Wenn sich im Jahr 1950 der Sparvorschlag von Dortmunds damaligem Gartenbaudirektor Konrad Glockner durchgesetzt hätte - wer weiß, ob es den Dortmunder Zoo in seiner jetzigen Form gäbe. Seine erste Idee zur Unterbringung der Tiere war zwar pragmatisch, entsprach aber nicht der Vision der Zoo-Gesellschaft Dortmund e.V., dem heutigen Zoofreunde Dortmund e.V.

Aber der Reihe nach: Die Geschichte des Zoofreunde Dortmund e.V. und des Zoo Dortmund begann am 3. Februar 1950. Damals versammelten sich engagierte Dortmunder Persönlichkeiten, um ein Vorhaben zu verwirklichen, das vor dem Krieg nicht möglich war: Die Gründung eines Zoos.

Schon kurz nach seiner Gründung zählte der Verein 200 Mitglieder. Die Zoo-Gesellschaft Dortmund e.V. mit ihrem ersten Vorsitzenden, Dr. Ferdinand Marx, wandte sich an die Stadt Dortmund und bat um ein geeignetes Gelände.

Der Stadtrat bildete daraufhin eine Kommission, die die Verwaltung mit der Planung beauftragte. Erste Kostenschätzungen lagen bei 95.000 Mark, doch Gartenbaudirektor Glockner war skeptisch. Er rechnete mit 1,5 Millionen Mark. Deshalb machte er den kostengünstigeren Vorschlag, einfach den Rombergpark einzuzäunen und dort Tiere frei herumlaufen lassen.

Doch Teile des Stadtrates waren fest entschlossen, den Zoo zu realisieren. Sie argumentierten, die Zoo-Gesellschaft Dortmund e.V. wolle nicht wie andere Vereine nur Geld von der Stadt, sondern der Stadt und ihren Bürgern etwas schenken. Am 19. September 1950 gab der Haupt- und Finanzausschuss grünes Licht für die weitere Planung und der Zoo-Gesellschaft Dortmund e.V. einen Kredit von 50 000 Mark.

Währenddessen rührte die Zoo-Gesellschaft Dortmund e.V., die mit ihrer Geschäftsstelle zunächst im Museum für Naturkunde an der Balkenstraße residierte, kräftig die Werbetrommel und verteilte Handzettel, um neue Mitglieder zu gewinnen.

Es geht los: Der erste Spatenstich  

Im Juni 1951 war es dann endlich so weit: Der erste Spatenstich wurde gesetzt. Stadt und Zoo-Gesellschaft Dortmund e.V. hatten sich auf einen Pachtvertrag geeinigt. Das Gelände an der Alten Försterei im südlichen Teil des Rombergparks wurde von Trümmern befreit. Man einigte sich auf den Namen "Tierpark", weil bei der Gestaltung der Zoolandschaft der Parkcharakter erhalten bleiben sollte.

So skeptisch Konrad Glockner zunächst wegen der Kosten für den Zoo gewesen war, so sehr engagierte er sich an der Seite der Zoo-Gesellschaft Dortmund e.V. für die Umsetzung und prägte mit seinem Können die Gestaltung der elf Hektar großen Anlage über dem Grubenfeld der ehemaligen Zeche Glückaufsegen.

Eröffnung Tierpark Dortmund  

Am 24. Mai 1953 wurde der Zoo Dortmund um Punkt 11 Uhr von der damaligen "Zoo-Gesellschaft Dortmund e.V." über dem Grubenfeld der ehemaligen Zeche Glückaufsegen südlich des Rombergparks als Tierpark Dortmund eröffnet. Damit hatten die Zoofreunde ihr erstes und wichtigstes Ziel erreicht. Von nun an ging es darum, ihn zu erhalten und seine Attraktivität zu erhöhen.

1958 übergab der Verein dem Tierpark zwei Seelöwen, die rasch zu Publikumslieblingen wurden.

Zum zehnten Geburtstag des Tierparks 1963 erteilte die Stadt die Erlaubnis zur Erweiterung. Die Tierparkfreunde, die sich 1961 umbenannt hatten, spendeten zwei Fischotter, vier Pinguine und zwei Aras.

Monatlicher Rundgang – der Beginn einer neuen Tradition  

Im Jahr 1975 bereicherte der Tierparkfreunde Dortmund e.V. sein Vereinsleben um ein neues Angebot, das zur Tradition wurde – bis heute: Der regelmäßige Rundgang durch den damaligen Tierpark und den heutigen Zoo. Zudem gab es statt einer Tierspende erstmals Sachspenden. Das Engagement sprach sich herum und machte Schule. Ende 1984 zählte der Verein bereits mehr als 1000 Mitglieder.

Danach sorgte der Verein für weitere Attraktionen: Im Jahr 1986 eröffnete das von Giraffenhaus, im Jahr 1992 das Amazonashaus und im Jahr 1998 das Otterhaus.

Ein neuer Name: Aus Tierpark wird Zoo Dortmund  

Nachdem sich der Tierpark zur Jahrtausendwende in "Zoo Dortmund" umbenannt hatte, firmierte als Folge auch der Verein unter dem Namen "Zoofreunde Dortmund e.V.“ Seitdem hat er viele neue Ideen in die Tat umgesetzt: Das Regenwaldhaus "Rumah hutan" im Jahr 2004 (2014 renoviert), die Phoenix-Voliere mit der Weißschwanz-Stachelschwein-Anlage im Jahr 2012, die begehbare Ibis-Voliere (Übergabe 2018, offizielle Eröffnung 2019) und zuletzt im Jahr 2022 die Fennek-Anlage im Giraffenhaus 2022. Und die Ideen gehen den Zoofreunden nicht aus. Seit 2023 ist ein Zooforum in Planung.

Auch weiterhin setzt sich der Zoofreunde Dortmund e.V. leidenschaftlich - mit Geld und auch mit aktiver Mitarbeit - dafür ein, dem Zoo Dortmund bei der artgerechten und attraktiven Tierhaltung behilflich zu sein. Jedes Mitglied trägt dazu bei, die Attraktivität des Zoos für künftige Generationen zu fördern und dessen wichtige Aufgaben wie Artenschutz, Umweltbildung, Forschung und Erholung.

310 Säugetiere in 69 Arten
382 Vögel in 58 Arten
84 Reptilien in 17 Arten
16 Amphibien in 2 Arten
620 Fische 17 Arten
294 Wirbellose in 8 Arten
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