Amazonas-Haus im Zoo Dortmund schließt
Amazonas-Haus im Zoo Dortmund schließt zum Jahresende
Der Krisenstab der Stadt Dortmund hat beschlossen, das 1992 eröffnete Amazonas-Haus im Zoo zum 31. Dezember dieses Jahres dauerhaft zu schließen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war der unzeitgemäße Energieverbrauch der stark renovierungsbedürftigen Anlage.
Ursprünglich sollte das Amazonas-Haus bis zum Bau eines neuen Tropenhauses weiterbetrieben werden. Die Energiekrise und die Notwendigkeit, mögliche Einsparpotenziale zu realisieren, führten zu dem Entschluss, das Haus nicht mehr - wie ursprünglich vorgesehen – übergangsweise zu ertüchtigen, sondern schnellstmöglich komplett zu schließen. Eine bauliche und energetische Sanierung des Gebäudes wäre völlig unwirtschaftlich.
Durch die häufig defekte Heizungs- und Lüftungsanlage, die veralteten Fenster und die schlechte Isolierung der Baukonstruktion verbraucht das Haus mehr als ein Drittel des Gesamtbedarfs an Strom und Gas des Zoos.
Der Energiebedarf des Gebäudes lag im letzten Jahr der Öffnung für die Besucher*innen, 2019, bei 175.000 kWh Strom und 420.000 kWh Gas.
Das Amazonas-Haus ist seit der Beginn Corona-Pandemie für die Besucher*innen geschlossen, da die Öffnung - verursacht durch die nur unzureichende Belüftungsmöglichkeit - zugleich eine Gefährdung für die darin lebenden Affenarten bedeuten würde.
Die 150 tierischen Bewohner in 35 Arten des Amazonas-Hauses ziehen zum Teil bereits um. Die Tiere werden im Rahmen von Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEP) bzw. des EAZA Ex situ Programmes in andere Zoos abgegeben. Dieser Prozess läuft zurzeit. Über die Tiere, die möglicherweise im Zoo Dortmund bleiben werden, werden wir berichten.
Das Amazonas-Tropenhaus ermöglichte in den letzten 30 Jahren den Zoobesucher*innen einen Einblick in die Vielfalt der tropischen südamerikanischen Tierwelt.
In der unteren Etage tauchten die Besucher*innen gefühlt unter in den Amazonas und seine Nebenflüsse ein: dort lebten in mehreren Aquarien verschiedene Fischarten, Amphibien und Reptilien.
In der ersten Etage begegneten sie Tieren, die sich hauptsächlich an der Wasseroberfläche oder in der Nähe des Flusses aufhalten, wie Brauen-Glattstirnkaimane, Große Anakondas und Waldschildkröten.
In der obersten Etage konnten die Besucher*innen Affen wie Zwergseidenäffchen und Kaiserschnurrbarttamarine, sowie diverse Amphibien, Insekten und Reptilien oben in den Bäumen beobachten.
Langfristig ist der Bau eines neuen Tropenhauses im Zoo vorgesehen.